Die Ausschreibung ist in sechs sogenannte Lose aufgeteilt. Für vier Lose hat die Stadt Hamburg die Frist der Ausschreibung nun urplötzlich um zwei Wochen verlängert. Dies macht ein Rettungsdienstträger in der Regel nur dann, wenn er nicht ausreichend Angebote bekommen hat. Nun hofft die Stadt wohl bis zum 21. April weitere Hamburger Hilfsorganisationen zu finden, die ein Angebot für die Fahrzeuge abgeben.
Damit ist die nächste Ausschreibung der Stadt Hamburg für Rettungswagen gescheitert: Bereits bei der letzten Ausschreibung für Rettungswagen Ende 2022, gab es nicht für alle Lose Angebote. Gelernt hat die Stadt Hamburg daraus aber nicht: Falck könnte die Rettungswagen zuverlässig besetzen, darf dies aber weiterhin aus politischen Gründen nicht.
Hinzu kommt: Die neue Ausschreibung für die vier Lose wurde nur 19 Minuten nach dem Ende der eigentlichen Ausschreibung publiziert. „Solch einen Fauxpas habe ich in 30 Jahren Rettungsdienst noch nicht erlebt!“, erläutert Falck-Geschäftsführer Prof. Dr. Klaus Runggaldier. „Ein Rettungsdienstträger muss in solch einem Fall die gesamte Ausschreibung vor Ablauf der Frist stoppen. Nur so ist gewährleistet, dass bereits eingereichte Bieterdaten nicht eingesehen und weitergeben werden können.“
Falck, das bis vor zwei Jahren unter dem Firmennamen G.A.R.D. aktiv war, ist seit mehr als 35 Jahren im Hamburger Rettungsdienst tätig. Derzeit besetzt das Unternehmen neun Rettungswagen und möchte diese weiter betreiben. Die Innenbehörde der Stadt Hamburg formulierte die Ausschreibung jedoch so, dass Falck nicht als Bieter teilnehmen darf. Falck beschreitet dagegen den Rechtsweg durch alle Instanzen.
Falck-Chef Prof. Dr. Klaus Runggaldier erläutert: „Nur die Hamburger Feuerwehr und die Hilfsorganisationen allein schaffen es nicht, die notwendigen RTW in Hamburg zu besetzen. Bei Falck haben wir das Personal, die Rettungsmittel und das Know-how. Nur gemeinsam können wir den Rettungsdienst für die Hamburgerinnen und Hamburger zuverlässig leisten.“